'''Atlantis''' ( ?Insel des ?) ist ein Inselreich, das der in der Mitte des als Erster erwähnte und beschrieb. Es war laut Platon eine , die ausgehend von ihrer ?jenseits der ? gelegenen Hauptinsel große Teile Europas und Afrikas unterworfen hat. Nach einem gescheiterten Angriff auf sei Atlantis schließlich um 9600 v. Chr. innerhalb ?eines einzigen Tages und einer unglückseligen Nacht? untergegangen, u. z. vordergründig in den Umständen einer gewaltigen Naturkatastrophe, jedoch sieht Platon die eigentliche Ursache in einem Versagen der politischen Führung von Atlantis.
Atlantis ist das Modell eines in Platons Werk eingebetteten prähistorischen Bündnisses, das seine Theorie des Idealen Staates anschaulich machen soll '''?''' eigentlich die Beschaffenheit der gesunden menschlichen Seele mit ihren geistigen und phyischen Qualitäten, vor allem in Hinblick auf ihre Eignung, sich in kriegerischen Konflikten sowie sonstigen Katastrophen zu behaupten. Damit fügt sich die "Atlantis" funktional in den Daseinszweck der anderen , u. a. jenem über die von Zeus aufgrund ihres Angriffes wider den Himmel zu wehrlosen Einzelnen zerschnittenen , aber auch seine Auseinandersetzung mit der ? gegen dieselbe göttliche Instanz. Die Partei um den olympischen Zeus verkörpert hier die Führung des mythischen Ur-Athens, in dem die aus Atlantis 'fahnenflüchtigen' Titanen um Epi- und Prometheus die unterlegene Partei dieses Bündnisses bildeten, bis es bei Mekone zu jener Erhebung kam, welche man unerbittlich niederschlug.
Platon selbst ist der Erste, der kritisch erörtert, ob es das mythisches Inselreich überhaupt gegeben habe. Insbesondere lässt er diese These von einem seiner Dialogpartner des Sinnes bestreiten, dass, wenn weder Atlantis noch das vom Autor mit diesem Inselreich parallel gesetze Ur-Athen je auf Erden existierten, es sich dann beim Idealen Staat wohl nur um ein Modell handeln kann, das ausschließlich im metaphysischen Himmel der Ideenlehre zu lokalisieren sei. Mit dem sich daraus ergebenen philosophischen Widerspruch befasst sich der Platonkenner Kant in seiner Einleitung zur insofern, als dass er mit der Metaphysik die Philosophie insgesamt stehen und fallen sah. Siehe auch im Artikel .
Platons Argument ist das von Kant: Es gibt eine stringente Linie von den noumenalen Ideen (Erkenntnis-Kategorien) hin zu den empirischen Phänomenen. Und zwar unabhängig davon, ob es sich bei den jeweiligen Objekten um solche handelt, die der Vergangenheit angehören (faktisch: die Dinosaurierer, hypothetisch: Atlantis), erst in der Zukunft existieren, oder im Hier und Jetzt.
Diese Sichtweise, und mit ihr Atlantis, wurde auch in der Epoche des kontrovers diskutiert, je nach dem eher mit oder eher ohne Miteinbeziehung der metaphysischen Aspekte. Während Autoren wie bestritten, dass es das fragliche Inselreich gegeben habe, hielten andere, beispielsweise , oder , die Existenz für nicht auszuschließen. Davon abgesehen entstanden in dieser Epoche auch die ersten n des Themas.
Atlantis fast ausnahmslos f�r eine reine Fiktion des Autors (entweder f�r einen Irrtum, oder bestenfalls literarischen Kunstgriff), w�hrend andere ? sei es nur als Schriftsteller oder auch konkret, mittels methodischer Feldforschung ? unz�hlige Versuche unternahmen, den Standort und mit ihm die m�glichen Reste der Bauwerke dieses hypothetischen Urstaates auf der Oberfl�che unseres Planeten zu lokalisieren. Hierbei mag es der Problematik des Spezialistentums etwa der arch�ologischen Fachwissenschaft geschuldet sein, wenn man die eigentliche Lokalit�t der Urstaaten Platons nicht prim�r im Himmelreich ortet, erst von dort aus herab dann auf Erden sucht.
Im , unter der mitlerweile lateinisierten Kirche, geriet der Mythos Atlantis mehr oder weniger in Vergessenheit, bis er schließlich in der - auf dem Umweg von Übersetzungen der Werke Platons aus dem arabischen Kulturraum - wiederentdeckt und verbreitet wurde. Platons mythischer Bericht inspirierte die verschiedener Autoren, wie etwa s ''.'' Bis heute wird das literarische Motiv des Atlantis-Mythos in Literatur und Film verarbeitet (siehe dazu den Artikel ).
Beschreibung von Platon
Platon beschreibt die Insel Atlantis in seinen um 360 v. Chr. verfassten '''' und Der ''Kritias'' blieb unvollendet. In diesen Werken lässt der Autor die beiden Politiker und sowie die Philosophen und aufeinandertreffen und diskutieren. Auch wenn es sich dabei um historische Personen handelt (obgleich nur die ersten drei belegt sind),tempel, den Platon als ?ein Stadion lang, drei ''(das sind etwa 90 m)'' breit und von einer entsprechenden Höhe? und innen wie außen mit Gold, Silber und Oreichalkos überzogen beschrieb. Um den Tempel herum standen goldene Weihestatuen. Ein Kultbild zeigte den Meeresgott als Lenker eines sechsspännigen s (''Kritias'' 116d?e). In der Nähe der zentralen Anlage befand sich ein . Auch die Wohnstätten der Herrscher lagen im innersten Bezirk, der von einer Mauer umschlossen wurde. Die ringförmigen Randbezirke der Stadt beherbergten von innen nach außen die Quartiere der Wächter, der Krieger und der Bürger. Die Gesamtanlage war von drei weiteren, konzentrisch angeordneten Ringmauern umfriedet (Kritias 116a?c). Die beiden äußersten Kanäle wurden als Häfen angelegt, wobei der weiter innen liegende Kanal als Kriegshafen und der äußere als Handelshafen diente (Kritias 117d?e).
Die Macht über die Insel hatte Poseidon seinem mit der sterblichen mit 1200 Kriegsschiffen und 240.000 Mann Besatzung allein für die Flotte der Hauptstadt (''Kritias'' 119a?b). Mit dieser Streitmacht unterwarfen sie Europa bis Tyrrhenien und Nordafrika bis Ägypten (''Timaios'' 24e?25b). Erst die zahlenmäßig weit unterlegenen Athener konnten diesen Vormarsch zum Erliegen bringen.
Diese militärische Niederlage von Atlantis wird dabei als Strafe der Götter für die seiner Herrscher dargestellt (''Timaios'' 24e; ''Kritias'' 120e, 121c). Weil der ?göttliche Anteil? der n durch die Vermischung mit Menschen zusehends geschwunden sei, seien sie von Gier nach Macht und Reichtum ergriffen (''Kritias'' 121a?c) worden. Der ''Kritias'' bricht ab, bevor die Götter sich zu einem Gericht über das Reich versammeln, bei dem weitere Strafen beraten werden sollten:
Ur-Athen
Neben Atlantis beschreibt Platon im ''Kritias'' das ?Ur-Athen?, wenn auch deutlich kürzer. Das alte Athen ist im Gegensatz zum realen Athen aus Platons Lebzeiten eine reine Landmacht, die bis zum beherrscht habe (Kritias 110e). Obgleich in der Nähe der Küste gelegen, verfügte es über keine Häfen und betrieb aus bewusst gefasstem Entschluss keine Seefahrt. Platons Athen wird als ein äußerst fruchtbarer Landstrich beschrieben, bedeckt von Feldern und Wäldern, und (Kritias 110e?111d). Die Göttin selbst habe die politischen Strukturen und Institutionen im nach ihr benannten Stadtstaat gestiftet, die Platon als nahezu identisch mit jenen seines im ''Politeia'' beschriebenen Idealstaates darstellt. Als Athen von Atlantis angegriffen worden sei, habe es die Angreifer zurückschlagen können und habe dabei sogar einige bereits unterworfene griechische Stämme befreit.
Als Grund, warum im antiken Griechenland keine Aufzeichnungen, Geschichten oder Sagen vom glorreichen Sieg über die Atlanter existieren, nennt Platon Erdbeben und Überschwemmungen, die immer wieder die alten hellenischen Stämme heimsuchten. Platon erwähnt aber auch eine sehr große und besonders verheerende Flut, die den Untergang der herrschenden Oberschicht an den Küsten zur Folge hatte. Sie ließ nur einen kleinen Teil des Lesens und Schreibens unkundiger Bauern zurück, die in den Bergregionen lebten. Dadurch sei das komplette Wissen, das sich die Griechen bis dahin angeeignet hatten, verloren gegangen.
Deutung
Ein platonischer Mythos
Über die möglichen historischen Anknüpfungspunkte, z. B. den Untergang der Ägäisinsel im 17. oder 16. Jahrhundert v. Chr. (s. ), lässt sich zur Zeit kaum wissenschaftliche Übereinstimmung erzielen. Über den philologisch fiktionalen Charakter des Inselreiches Atlantis besteht in der Wissenschaft dagegen weitgehend Einigkeit. Auf die Frage, was die Botschaft dieser Erzählung gewesen sei, gibt es jedoch sehr unterschiedliche Antworten. Die Dialoge ''Timaios'' und ''Kritias'' sind als Ergänzung und Fortsetzung der ''Politeia'' geschrieben. Die Atlantis-Erzählung diente dabei als Demonstration der praktischen Bewährung des idealen Staates. Es handelt sich um einen und somit nur um eine von vielen fiktionalen und mythischen Darstellungen in Platons Werken.
Zweck des Mythos
Der Zweck dieses Mythos ist nach herrschender Auffassung, eine zuvor diskutierte Theorie auf eine praktische und anschauliche Ebene zu heben, um so ihre Funktionalität und Richtigkeit zu bestätigen. In diesem Sinne wird am Ende der ''Politeia,'' nachdem die Frage ?Was ist Gerechtigkeit?? diskutiert wurde, von Sokrates die (scheinbare) Bestätigung seiner Thesen dadurch beigebracht, dass die ?wahre? Geschichte des Pamphyliers Er erzählt wird (Pol. 614b). Dieser habe in einer Art die gesehen und dabei die Erkenntnis erlangt, dass gerechte Menschen nach dem Tod zehnfach belohnt würden, ungerechte Menschen jedoch zehnfach bestraft. An späterer Stelle, zu Ende des neunten Buches der ''Politeia,'' wird ferner die Frage erörtert, ob sich ein gerechter Mensch am politischen Leben seines Stadtstaates beteiligen solle. Auf Sokrates? Antwort, der Gerechte könne sich engagieren, vielleicht jedoch nicht in seiner irdischen Polis, entgegnet Glaukon, dass ein solcher Idealstaat nur als ein ?Muster? (??????????) im ?Himmel? der Ideen zu finden sei, woran man sich halten könne (Pol. 592a?b). Es bleibt jedoch umstritten, inwieweit diese Anspielung einen Hinweis auf eine späte Praxisnähe der platonischen Staatsphilosophie und damit die Grundlage des Atlantis-Mythos darstellen könne.
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